Mit Print Mailings erfolgreich Kunden gewinnen

Print Mailings per Post versenden – wer macht das denn heutzutage noch? Das sind doch Methoden aus...
Alexander Krings
20/8/2022

Print Mailings per Post versenden – wer macht das denn heutzutage noch? Das sind doch Methoden aus der Steinzeit, die man im modernen digitalen Marketing gar nicht mehr verwendet … oder?

Die Digitalisierung sorgt gerade bei der jüngeren Generation dafür, dass sich die Einstellung zur Werbung verändert und sich die Zielgruppe zunehmend vor der klassischen Werbung im Fernsehen oder Radio verschließt. Es scheint kontraintuitiv, dass hier ausgerechnet das Print-Mailing Abhilfe schaffen soll, doch diese Form der Werbung hat viele Vorteile, um erfolgreich Kund:innen zu gewinnen, an die man im ersten Moment vielleicht gar nicht denkt.

Wir erklären Ihnen, warum das Print-Mailing eine sinnvolle Ergänzung für Ihre Marketing-Maßnahmen sein kann und wie Sie am besten damit starten.

Warum Print Mailings?

Überlegen Sie mal: wie viele E-Mail-Newsletter landen täglich in Ihrem Postfach? Wie viele Werbe-Banner sehen Sie, wenn Sie nur fünf Minuten im Internet sind, und wie viele gesponserte Post springen Ihnen entgegen, wenn durch Ihren Social Media Feed scrollen?

Richtig, sehr viele.

Doch in Ihrem Briefkasten landet nur durchschnittlich eine Werbesendung pro Tag. Bei dem alltäglichen Kampf um die Aufmerksamkeit der Kund:innen haben Sie hier die Nase also entschieden vorne.

Auch die potenzielle Reichweite solcher Mailings ist wesentlich höher und breiter gefächert. Unteressen haben Instagram und TikTok die immer gleiche Zielgruppe, die zugleich auf immer mehr Kanäle aufgeteilt wird, weshalb im Endeffekt die Reichweite der Maßnahmen sinkt.

Zudem ist die Rezeptions-Situation eine ganz andere. Das Mailing wird ins Haus getragen, gemeinsam mit der Post sortiert – und schon kann ein gut gestaltetes Werbemittel die Aufmerksamkeit der Kund:innen erregen. Selbst falls nicht sofort eine Conversion erfolgt, werden Codes und Angebote oft aufgehoben und zum Beispiel an den Kühlschrank gehängt. Hier sieht man sie täglich, bis es früher oder später doch zum Kauf kommt.

Mailings bieten somit den perfekten Raum, um Ihre Produkte geschmackvoll in Szene zu setzen – es wäre ja auch zu schade, wenn Ihre aufwendig erstellten Inhalte ungesehen im Spam-Ordner eines E-Mail-Postfachs verloren gehen.

Print Mailings als Teil der Customer Journey

Auch ein Print-Mailing kann nicht nur problemlos in die Customer Journey integriert werden, sondern diese sogar optimieren.

Customer Journey bezeichnet die „Reise“ eines potenziellen Kunden/einer potenziellen Kundin entlang der verschiedenen Kontaktpunkte zu einem Produkt, einer Marke oder einem Unternehmen, bis die gewünschte Zielhandlung durchgeführt wird, also zum Beispiel der Kauf des Produkts.

Das Print-Mailing kann hier an verschiedenen Stellen zum Einsatz kommen. So kann es beispielsweise Aufmerksamkeit für ein neues Produkt wecken, es kann Zweifel aus dem Weg räumen oder mit Rabatten und Angeboten zum direkten Kauf verlocken. Aber selbst nach dem Kauf kann ein Mailing noch sinnvoll sein, um etwa an das Hinterlassen einer Bewertung oder Loyalty-Programme zu erinnern oder die Kundenbindung zu stärken.

Dabei soll das das Print-Mailing die digitalen Maßnahmen keinesfalls ersetzen, sondern sind komplementär zu denken als punktuelle Ergänzung zum übrigen Marketing.

Eine persönliche Note

Print Mailings dienen auch gerade deshalb so gut als Ergänzung zu digitalen Maßnahmen, weil sie Eigenschaften besitzen, die virtuelle Inhalte niemals nachahmen können:

Auf der einen Seite besitzt ein Print-Mailing eine Haptik. Man kann das Papier anfassen und riechen, man kann eine Postkarte aufhängen oder durch einen Katalog blättern, eine Tasse Kaffee in der Hand. Durch die Multisensualität und die neuen Reize, die damit einhergehen, bleibt die Botschaft besser in Erinnerung.

Print Mailings bieten neue Reize

Auf der anderen Seite kann ein Print-Mailing eine persönliche Komponente in die unpersönliche und anonyme Welt des Online-Shoppings einbringen. So geht es nicht mehr nur um den Preis, sondern mehr um den menschlichen Moment dabei. Dieser Aspekt kommt besonders zur Geltung, wenn die Karte oder der Brief handschriftlich geschrieben (oder zumindest unterschrieben) ist. Durch die Handschrift wirkt die Nachricht persönlicher – gerade in der heutigen Zeit.

Ein Print-Mailing bietet also sowohl multisensuelle Reize als auch Gesicht und Persönlichkeit für Ihr digitales Business. Das macht die Print-Mailings auch bestens geeignet, um den Kund:innen neue Produkte nahezubringen:

Neues entdecken

Das Internet ist für Dinge, die man kennt. Sie werden es von sich selbst kennen: wenn Sie ins Internet gehen, stöbern Sie nicht „ziellos“ herum. Meist wissen Sie schon genau, was sie wollen und suchen nur nach dem Anbieter mit dem besten Preis.

Ein Print-Mailing lädt den Kund:innen hingegen viel mehr zum Anschauen, Verweilen und Stöbern ein. Sie können Neues entdecken und inspiriert werden. Es geht also nicht nur darum, einen konkreten Bedarf zu decken, sondern den Wunsch danach überhaupt erst zu wecken.

Anschließend bringt dieser neu geweckte Wunsch die Kund:innen dazu, ins Netz zu gehen und die Website zu besuchen, oder vor Ort in den Store. Es bietet sich zum Beispiel an, einen Katalog mit QR-Codes auszustatten – auf diese Weise können die Kund:innen problemlos von offline zu online switchen und das Produkt bestellen.

Hier sieht man wieder, dass sich Online-Maßnahmen und Print-Mailings optimal verzahnen lassen und keine Konkurrenz zueinander darstellen. Das Print-Mailing verschmilzt mit dem digitalen Response-Kanal.

Haben Print-Mailings Vorteile gegenüber Online-Marketing?

Natürlich führt im Marketing-Mix kein Weg an Google, Meta und Co vorbei. Doch wie wir sehen, bieten Print-Mailings eine hervorragende Ergänzung zu den üblichen Maßnahmen. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand:

Freie Bahn:

Print Mailing im Briefkasten

Der Briefkasten ist der einzig freie Kanal direkt zu den Kund:innen. Keine Cookie-Banner, keine Werbeblocker, kein Double Optin.

Wenig Wettbewerb:

Auf Google, Facebook und Co. tummelt sich oft die ganze Konkurrenz. Preisvergleichsmaschinen, Amazon und Bewertungsportale heizen den Preiswettbewerb an. Im Briefkasten findet Ihr Wunschkunde/ Ihre Wunschkundin nur Ihr Angebot. Zudem wird gedruckte und personalisierte Werbung als glaubwürdiger empfunden als zum Beispiel E-Mails oder Internet-Banner.

Mehr Aufmerksamkeit:

Da das Werbeaufkommen per Post deutlich abgenommen hat, bekommt ein gut gemachtes Mailing heutzutage besonders viel Aufmerksamkeit. Produkte und Dienstleistungen lassen sich durch gelungene Fotografie auf großen Print-Formaten oft besser inszenieren als auf dem kleinen Smartphone-Bildschirm.

Gute Kontaktqualität:

ein Print-Mailing kann man in den Händen halten, man kann es anfassen, riechen, fühlen – anders als digitale Medien. Damit wird die Botschaft zu einem besonderen Erlebnis. Vor allem Warenproben können sich auf Nutzungsrate und Kaufimpuls positiv auswirken.

Zielgruppengenau:

Online wird das Tracking der User immer weiter eingeschränkt. Das ursprüngliche Versprechen im Online-Marketing, zielgenau potentielle Kund:innen ansprechen zu können, gilt nur noch eingeschränkt. Bei adressierten Mailings gilt dies nach wie vor. Zudem lässt sich auch die Reichweite je nach Bedarf steuern: Sie können Ihr Mailing breit streuen oder auf spezifische Zielgruppen begrenzen.

Optimal aussteuerbar:

durch die Zielgruppengenauigkeit lässt sich das Print-Mailing außerdem optimal steuern und auf andere Maßnahmen abstimmen. In Verknüpfung mit den Daten aus dem Werbetracking können Sie zum Beispiel Warenkorb-Abbrecher gezielt anschreiben oder Reminder im richtigen Moment einsetzen. Dadurch bietet das Mailing Ihren Kund:innen auch einen echten Mehrwert, weil es individuell an sie angepasst ist und sie direkt anspricht.

Mehr Loyalität:

Print-Mailings bieten ein besonderes Erlebnis, durch passende Angebote vermitteln sie Wertschätzung und stärken die Kundenbindung. In der Folge sind die Kund:innen treuer und kaufen mehr ein, Marken und Produkte sind fester verankert. Das differenziert Sie von der Konkurrenz und die Customer Lifetime Value steigt.

Vielseitig einsetzbar:

Print-Mailings sind nicht auf einen Anwendungsbereich beschränkt. Sie können damit Ihre Marke stärken, Produkte verkaufen oder die Kundenbindung erhöhen – das alles lässt sich per Print-Mailing realisieren. Verschiedene Formate wie Werbebriefe, Postkarten, Kataloge oder Warenproben lassen keine Wünsche offen.

Kosteneffektiv:

Online-Werbung ist billig? Das war einmal. Die Klickpreise auf Google, Meta & Co sind so gestiegen, dass personalisierte Werbung per Post kostengünstiger in der Gewinnung von Neukund:innen sein kann. Zwar sind die Papier-Preise krisenbedingt auch gestiegen, doch lässt sich dies durch clevere Formate und ökonomische Konzepte kompensieren.

Studie: die Wirkung von Print-Mailings

Auch Studien belegen die Relevanz des Print-Mailings in der heutigen Zeit. So liefert zum Beispiel eine aktuelle Studie aus Großbritannien überraschende Ergebnisse:

“Driving effectiveness with direct mail: Making a physical impact in a digital world” heißt die Studie, die WARC (World Advertising Research Center) und Royal Mail Market Research gemeinsam durchgeführt haben.

Laut ihren Ergebnissen lässt sich besonders die Generation Z von Print-Mailings begeistern: fast die Hälfte vertraut Werbebriefen und immerhin 42 Prozent suchen nach dem Erhalt des Mailings online nach der Marke.

Print-Mailings können mit QR Codes ausgestattet werden

Es bestätigte sich auch die Relevanz von QR-Codes: von den 15-24-Jähirgen, die im Mailing einen Code gescannt haben, interagierten ganze 84 Prozent danach online mit der Marke.

Doch nicht nur die junge Generation lässt sich durch Haptik begeistern: laut den WARC-Forschern ließen sich 70 Prozent aller Verbraucher durch Offline-Werbung zu einer Online-Aktivität verleiten.

Das äußert sich auch im Geschäftswachstum: in der Studie wurden 218 britische Kampagnen analysiert. Dabei zeigte sich, dass der ROI (=Return on Investment) bei 35 Prozent lag, wenn auch Werbebriefe in das Marketing eingebunden wurden. Der britische Durchschnitt liegt hingegen nur bei 23 Prozent.

Nicht zuletzt spielen Print-Mailings auch bei der Kundenbindung eine wichtige Rolle: Wenn die Kund:innen Post erhalten, fühlen sich 70 Prozent von ihnen wertgeschätzt.

Wie starten? Fragen und Antworten:

Wenn Sie nun überzeugt vom Direktmarketing sind und gerne Ihre eigene Print-Kampagne starten würden, fragen Sie sich vermutlich: Und, wie fange ich nun damit an? Wir haben die wichtigsten Fragen rund die Kosten, Adressen und DSGVO für Sie beantwortet:

Wieviel kostet ein Mailing?

Die Kosten setzen sich zusammen aus der Kreation (Konzept, Text, Grafik), dem Druck, Porto und der Adressmiete bzw. -kauf. Nachdem die Agentur Ihren spezifischen Bedarf ermittelt hat, kann sie ein Mailing für Sie kalkulieren.

Woher kommen die Adressen?

Über spezialisierte Adressverlage bzw. List-Broker – natürlich DSGVO-konform. Sofern Sie Ihre bestehenden Kund:innen anschreiben wollen, kommen die Adressen von Ihnen.

Ist ein Mailing für meine Branche geeignet?

Sie können mit Mailings sowohl Privatleute als auch Geschäftskund:innen ansprechen. Sowohl Handwerks- und Dienstleistungen als auch Produkte lassen sich über Mailings verkaufen.

Kann ein Mailing-Design auch im Internet eingesetzt werden?

Wichtig ist, dass ein postalisches Mailing verkaufsstark und überzeugend ist. Wenn ja, dann lässt sich auch digital verwenden – zum Beispiel als Newsletter, Landingpage, eBook oder als Social Media Anzeige.

Kann ich den Werbekanal Mailing auch erst einmal testen?

Ja, das ist sogar besonders wichtig. Beim ersten Versand wird eine möglichst geringe Auflage produziert. Sie kann sich an der Mindestbestellmenge der Adressen orientierten, die oft bei 5.000 Stück liegt. Ist das Mailing erfolgreich, kann für den nächsten Versand die Auflage erhöht werden. Auch A/B-Tests sind möglich und sinnvoll. Dabei werden die Adressen querschnittsverteilt für Mailingvarianten aufgeteilt. So lässt sich ermitteln, welche Variante mehr Reaktionen hervorruft.

Muss ein Mailing besonders „fancy“ und aufwendig sein?

Tatsächlich gibt es alle möglichen Sonderformate und Spielereien. Die treiben die Kosten natürlich deutlich in die Höhe. Unsere Erfahrung ist, dass es nicht auf ungewöhnliche Formate, sondern starke Botschaften in Text und Bild ankommt. Unser Tipp: Zunächst mit einem preiswerten Standardformat starten. Wenn das die Erwartungen erfüllt, kann man immer noch weitersehen.

Was gilt es hinsichtlich der DSGVO zu beachten?

Beim Einsatz von Fremdadressen (zum Beispiel über einen Listbroker angemietete Adressen) muss die Herkunft der Adresse im Mailing explizit genannt werden. Die Adressliste geht direkt an den Lettershop, mit dem eine Vereinbarung zur Auftragsverarbeitung getroffen wird. Nach erfolgter Verarbeitung löscht der Lettershop die Adressliste.

Fazit: ist ein Print-Mailing im digitalen Zeitalter noch sinnvoll?

Die Frage lässt sich leicht beantworten: ja. Gerade im digitalen Zeitalter, in der wir tagtäglich mit medialen Reizen überflutet werden, bildet das Print-Mailing einen haptischen Anker, der Aufmerksamkeit erzeugt.

Print-Mailings bieten viele Vorteile, die das Online-Marketing nicht nachahmen kann – es lässt sich anfassen und bringt eine persönliche Komponente in Ihre Werbe-Botschaft mit ein. Zugleich lässt es sich mittlerweile genauso gut individuell an die Zielgruppe anpassen und ist optimal aussteuerbar. Den Kund:innen wird durch passend zugeschnittene Angebote Wertschätzung und Anerkennung vermittelt.

Wenn Sie also für Ihren Marketing-Plan auf der Suche nach einer Ergänzung für Ihre Online-Maßnahmen sind, dann könnte ein Print-Mailing der richtige Weg für Sie sein.