Marketing-Hype um die Brain-Gut Connection

Die Gesundheit von Gehirn und Darm sind zwei der vielversprechendsten Gesundheitsmärkte in Europa, wie neue Daten zeigen. Besonders spannend ist die Verbindung von Darm und Gehirn. Stichworte sind die Brain-Gut Connection bzw. Psychobiotics.
Alexander Krings
4/10/2023

Brain Health: Top-Thema für VerbraucherInnen

Die Gesundheit des Gehirns ist mittlerweile eines der größten Gesundheitsthemen der Europäer, gleich nach der Herzgesundheit. Sie sind besonders an den Themen Fokus, Leistung, Nootropika, Darm-Gehirn-Achse und Biohacking interessiert, so das Marktforschungsunternehmens MMR Research Worldwide in einer Pressemitteilung.

Anbietern von Nahrungsergänzung stellt sich sogleichdie Frage: Für welche Mikronährstoffe existierten Health Claims über Funktion des Gehirns?

- 250 mg DHA täglich trägt zum Erhalt der normalen Gehirnfunktion bei

- B-Vitamine tragen zu einer normalen geistigen Leistung und normalen psychischen Funktion bei

- Magnesium trägt zur normalen psychischen Funktion bei

Im weiteren Sinne mit Bezug auf das Nervensystem gibt es zugelassene Health Claims für Mikronährstoffe wie Jod, Biotin, Vitamin und bestimmte B-Vitamine.

Mit der normalen kognitiven Funktion darf für Jod, Eisen und Zink geworben werden.[1]

Darmgesundheit: Weiterhin ein Markt mit Potential

Auch der Darm gewinnt an Bedeutung. In den Niederlanden beispielsweise rangiert sie mittlerweile auf Platz vier der Gesundheitsanliegen. In Deutschland war das Buch Darm mit Charme monatelang auf der Bestsellerliste. Die Kostenübernahme der Darmkrebsvorsorge ab 50 Lebensjahren nutzen immer mehr PatientInnen.

Im Marketing für Naturprodukte geht es um Ballaststoffe, Lactoseunverträglich und im Umkehrschluss die verdauungsfördernde Wirkung von Lactose.

Ob ein Markt für die „Erhöhung der Fäkalienmenge“ durch Haferkleie besteht, sei dahingestellt. Die Beschleunigung der Darmpassage durch Weizenkleie ist jedoch für viele VerbraucherInnen hochrelevant, weil sie wissen, dass dies die Kontaktzeit von Giftstoffen mit der Darmwand reduziert.

Das Marketing von Pro- und Prebiotika bleibt angesichts enger Grenzen bei den Health Claims herausfordern, jedoch haben VerbraucherInnen eine hohes Maß an Vorwissen, auf das Inhalte und Creatives im Marketing aufbauen können.  

Die Verbindung von Darm und Gehirn: Psychobiotics

Das Konzept der Brain-Gut Connection bezieht sich auf die bidirektionale Kommunikation zwischen dem Darm und dem Gehirn. Es wird angenommen, dass der Zustand des Darms einen direkten Einfluss auf die Gehirnaktivität und das emotionale Wohlbefinden haben kann.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Der Darm enthält Milliarden von Mikroorganismen, bekannt als das Mikrobiom. Diese Mikroorganismen produzieren verschiedene Substanzen, die das Gehirn beeinflussen können. Neurotransmitter wie Serotonin, die für die Stimmungsregulation wichtig sind, werden zum Großteil im Darm produziert. Entzündliche Prozesse im Darm können ebenfalls Auswirkungen auf das Gehirn haben, z.B. durch die Beeinflussung des Immunsystems.

Psychobiotics

Psychobiotics sind lebende Mikroorganismen, die, wenn in ausreichenden Mengen eingenommen, gesundheitliche Vorteile für den Gastgeber bieten, insbesondere in Bezug auf psychische Gesundheit. Sie können helfen, das Gleichgewicht des Darmmikrobioms wiederherzustellen und so die Gehirnfunktion positiv beeinflussen. Beispiele für Psychobiotics sind bestimmte Stämme von Probiotika, die positive Auswirkungen auf die Stimmung und das emotionale Wohlbefinden haben.

Marketing

Mit dem wachsenden Bewusstsein für die Brain-Gut Connection steigt auch das Interesse an Produkten, die diese Verbindung positiv beeinflussen können. Anbieter insbesondere in USA vermarkten spezifische Probiotika, Präbiotika und andere Mikronährstoffe als "Psychobiotics", die das emotionale Wohlbefinden steigern können. Es gibt jedoch auch Kritik und Bedenken hinsichtlich der Übervermarktung und der fehlenden wissenschaftlichen Validierung einiger dieser Produkte. Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln in der EU bleiben vorsichtig und suchen nach verantwortungsvollen Ansätzen im Marketing dieser neuen Produkt-Kategorie.

Fazit

Die Gesundheit des Gehirns hat in Europa an Bedeutung gewonnen und steht nun direkt nach der Herzgesundheit. Besonderes Interesse gilt Themen wie Fokus, Leistung und der Darm-Gehirn-Verbindung.

Parallel dazu gewinnt die Darmgesundheit immer mehr an Bedeutung, wobei in Deutschland ein wachsendes Bewusstsein dafür festzustellen ist. Das Marketing in diesem Bereich konzentriert sich auf Ballaststoffe, Lactoseintoleranz und die Vorteile von Pro- und Prebiotika.

Ein neues Konzept, die "Brain-Gut Connection", hebt die bidirektionale Kommunikation zwischen Darm und Gehirn hervor. Hier kommen "Psychobiotics" ins Spiel, lebende Mikroorganismen, die die psychische Gesundheit fördern können.

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[1] Ohne Gewähr, bitte konsultieren Sie vor der Verwendung von gesundheitsbezogenen Aussagen einen Fachanwalt.